E-Learning Definition: Merkmale, Vorteile, Umsetzung (2024)

HR-Manager*innen schwören drauf. Mitarbeiter*innen schätzen es. Und Arbeitgeber*innen freuen sich über die Kosteneffizienz. E-Learning ist auf dem Arbeitsmarkt als Weiterbildungsmöglichkeit nicht mehr weg zu denken. Aber was heißt das überhaupt? Was beinhaltet E-Learning und worin unterscheidet sich virtuelles Lernen von anderen Formaten? Die Antworten finden Sie hier.

Inhaltsübersicht

E-Learning Definition: Kurzfassung

E-Learning steht für elektronisches Lernen. Laut Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) bezeichnet E-Learning das „Lernen oder Fortbilden mithilfe elektronischer Medien wie Internet, DVD.“[1]

Auch wenn DVD als Medium längst überholt ist, trifft diese Definition im Kern noch zu. Unter E-Learning versteht man sämtliche Formen der Weiterbildung, die nicht analog, sondern virtuell ist.

Darüber hinaus gibt es auch Mischformen des E-Learnings und analogen Lernens, die man als „Blended Learning“ bezeichnet. Diese können z. B. aus Online-Kursen und Vor-Ort-Seminaren bestehen.

Wichtigste Merkmale von E-Learning

E-Learning zeichnet sich dadurch aus, dass es

  • ortsunabhängig, da digital ist
  • computergestützt ist
  • zeitlich flexibel konsumiert werden kann
  • multimediale Formate wie Audio, Video, Text nutzt

E-Learning Definition und Synonyme

Bei der E-Learning Definition findet man oft auch die Begriffe Online-Lernen, Telelernen, Distance-Learning/Fernstudium, computergestütztes Lernen, multimediales Lernen und Computer Based Training. Diese sind alle mit dem Begriff E-Learning verwandt, bezeichnen aber nur einen bestimmten Bereich oder eine Eigenschaft, die E-Learning haben kann.

E-Learning muss weder im Fernstudium noch multimedial funktionieren. Es kann auch nur vor Ort im Unternehmen passieren. Genauso können E-Learning-Formate auch nur aus Videos oder Audios bestehen. Beides ist aber nur selten der Fall. Denn die meisten E-Learning-Nutzer*innen wollen die große Flexibilität in puncto Ortsungebundenheit und Multimedialität auch ausnutzen. E-Learning im Arbeitskontext wird also meistens sowohl im Unternehmen als auch zu Hause oder unterwegs von Arbeitnehmer*innen genutzt. Und die meisten E-Learning-Welten bestehen aus mehr als einem Medium.

Beispiel für E-Learning

  • Erklärvideos
  • Interaktive Videos
  • Lernwelten
  • Lernspiele
  • Lernstrecken
  • Multimedia

DIAKONIE – HR Erklärvideo – Flat Design

DHLDeutsche Post AG – Streetscooter

Ecolap– Personalhygiene Schulungsvideos

AUDI– E.Solution Whitboard ErkläVideo Produktion

TU Dresden– Erklärvideo zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit

VW WeDriveVolkswagen – Erklärvideo Legetechnik

Interaktives Erklärvideo

  • Macht Zuschauer zu Mitmachern
  • ca. 5 Minuten Lernzeit
  • Film mit bis zu 3 Interaktionen
  • Ab 6.000 € (zzgl. MwSt.)

Erlebnis-Lernwelt

  • Das Lernen wird dabei zu einer Entdeckungsreise
  • ca. 5 Minuten Lernzeit
  • Lernen im virtuellen Raum in Form eines 360°-Bildes oder 360°-Erklärfilms oder als Lernspiel
  • Preis auf Anfrage

Lernspiele – Gamification

  • Das Lernen wird zum Kinderspiel
  • 5 Minuten Lernzeit
  • Lernen im virtuellen Raum in Form eines 360°-Bildes oder 360°-Erklärfilms oder als Lernspiel
  • Preis auf Anfrage

WBT, Lernstrecken

  • Das interaktive und multimediale Lernerlebnis
  • 5 – 20 Minuten Lernzeit
  • Mix aus Video, Multimedia-Inhalten und bis zu 5 Interaktionen
  • Ab 7.000 € (zzgl. MwSt.)

Besser als eine E-Learning Definition hilft ein Beispiel, um Ihnen die Möglichkeiten von elektronischem Lernen im Firmenkontext deutlich zu machen.

Siehe auch E-Learning Ärzte: Digitale Weiterbildungen im medizinischen Kontext

Unternehmen X hat bisher seine 210 Mitarbeiter*innen immer vor Ort durch eine*n Seminarleiter*in ausbilden lassen. Doch die gewünschten Lernerfolge sind ausgeblieben. Viele Mitarbeiter*innen sind nicht zu den Seminaren erschienen, weil sie sich nicht mit ihrem Arbeitsalltag vereinen ließen. Bei den Mitarbeiter*innen, die mitmachten, zeigte sich die Hälfte gelangweilt und unterfordert, ein Viertel machte gut mit und das andere Viertel war schlicht überfordert mit den Lerninhalten. Kein Wunder: Eine so große Gruppe aus unterschiedlichen Abteilungen in einem Live-Workshop angemessen zu unterrichten, ist eine extreme Herausforderung.

Auch waren Teile des Workshops zwar für die einen, nicht aber für die anderen Mitarbeiter*innen überhaupt relevant. Das Interesse ließ also teilweise immer wieder nach und die Lernleistung wurde insgesamt schwächer. Hinzu kam ein ungünstiger Vergleichsdruck zwischen den überforderten und unterforderten Mitarbeiter*innen, die wegen ihrer unterschiedlichen Abteilungen naturgemäß gar nicht denselben Lernerfolg im selben Tempo haben konnten.

Kurz: Die Stimmung war mies, die Lerninhalte wurden nicht gut verankert und der Mehrwert war für Mitarbeiter*innen und Unternehmen überschaubar. Trotzdem: Der/Die Seminarleiter*in wollte bezahlt werden. Genau wie die Getränke, das Essen und die Unterkunft für den/die Seminarleiter*in.

Unternehmen X musste etwas ändern. So kam die Idee des elektronischen Lernens erstmals auf. Denn auch für Unternehmen, die nicht primär digital arbeiten, bietet virtuelles Lernen großartige Möglichkeiten, effizient Mitarbeiter*innen zu schulen, Kosten zu sparen und die Motivation hochzuhalten.

Deshalb setzte Unternehmen X von nun an auf elektronische Lerninhalte. Im Intranet des Unternehmens wurde ein eigener Learning-Bereich eingerichtet, der nach und nach mit Inhalten gefüllt wurde:

  • ein Video zum Thema Arbeitssicherheit
  • eine Audiodatei zum Umgang mit Kund*innen
  • eine multimediale Lektion zum Bedienen einer Software
  • ein Quiz, das die Inhalte individuell abfragte
Siehe auch Online Kurse: die 10 besten Plattformen für Online-Kursen

Das E-Learning-Konzept hatte Erfolg:

  • Mitarbeiter*innen nahmen das Angebot jetzt viel öfter wahr, weil es sich jederzeit abrufen ließ und dadurch besser mit der eigentlichen Arbeit zu vereinen war.
  • Lernerfolge waren größer, weil jeder Teil so oft wie nötig wiederholt werden konnte.
  • Der Vergleichsdruck nahm ab, weil jede*r für sich lernen konnte.
  • Langeweile, Über- und Unterforderung wurden gleichsam abgebaut. Jede*r Mitarbeiter*in lernte genau die Inhalte, die er für seinen Bereich brauchte und konnte die anderen überspringen.
  • Die Motivation wurde stärker, weil Lernerfolge selbst überprüft werden konnten.
  • Der Spaß an der Weiterbildung erhöhte sich durch multimediale Inhalte und aktives Mitmachen statt langweiliger Frontalpräsentationen.
  • Und: Die Kosten für Seminarleiter*innen, Hotels, Speisen und Getränke minimierten sich.

E-Learning Definition und Kritik

Gerade in Unternehmen, in denen die Digitalisierung noch Einzug hält, wird E-Learning trotz seiner zahlreichen Vorteile oft kritisch beäugt. Mitarbeiter*innen haben Zweifel an der Effektivität und fragen sich:

  • Ist E-Learning wirklich so hochwertig wie ein Live-Kurs?
  • Kann ich überhaupt mit meinen Mitlernenden während des E-Learnings kommunizieren?
  • Bin ich beim E-Learning nicht komplett auf mich allein gestellt?

Diese Zweifel sind verständlich, aber können leicht entkräftet werden:

  • E-Learning ist genauso hochwertig wie jedes andere Lernformat. Oft sind elektronische Lerneinhalte sogar besser als andere Kurse. Das liegt einfach daran, dass die Inhalte mehrmals überprüft und immer wieder angepasst werden können. Das kann ein Vor-Ort-Kurs nicht in dem Maße leisten.
  • Auch die Kommunikation zwischen Kursteilnehmer*innen kann gewährleistet werden. Chats, Austausch-Meetings und Foren können fester Bestandteil von E-Learning-Umgebungen sein.
  • Genauso ist es mit dem Feedback von Lehrenden: Es ist durchaus möglich, zwischen den Lerneinheiten, die eigenständig absolviert werden, Fragerunden mit Expert*innen zu organisieren. E-Learning kann das sogar ortsunabhängig abbilden und Teilnehmer*innen aus verschiedenen Städten mit Lehrenden aus nochmals anderen Orten verbinden.

Gängigste Formate laut E-Learning Definition

Der Multimedialität sind beim E-Learning keine Grenzen gesetzt. Meistens bestehen digitale Lernumgebungen aus einem ausgewogenen Mix verschiedener Medien:

  • Video: Film ist das begehrteste Medium beim E-Learning. Erklärvideos, Tutorials und How-To-Videos sind für komplexe Lerninhalte und zum Erläutern konkreter Aufgaben bestens geeignet. Sie können außerdem mit Untertiteln und mehreren Sprachen versehen werden und fördern so die Barrierefreiheit.
  • Audio: Podcasts und andere Audioformate eignen sich vor allem zum Lernen von Sprachen. Auch sie können Barrierefreiheit vorantreiben.
  • Games/Interaktives: Spiele, Quizze und Tests sorgen dafür, dass die Aufmerksamkeit bestehen bleibt. Außerdem erhöhen Sie durch ihren spielerischen Charakter die Motivation.
  • Text: Auch das klassische Medium Text kommt natürlich im E-Learning zum Einsatz. Der Vorteil: Statt langer Textwüsten wird Text hier in kleinen Häppchen eingesetzt, die gut verdaulich sind und den Lernfluss nicht stören.
  • Bild: Auch statische Bilder, erklärende Grafiken und gezeichnete Anleitungen können ins E-Learning eingebaut werden, wenn sie helfen, Lerninhalte besser zu begreifen. Auch hier gilt wieder: Die Dosis macht den Unterschied. Verschiedene Bilder können den Text bestens begleiten, sodass das Interesse der Lernenden gesteigert wird.
Siehe auch Web Based Training (WBT)

Vorteile von E-Learning auf einen Blick

Eine feste E-Learning Definition, die jedes Unternehmen 1:1 umsetzen muss, gibt es zum Glück nicht. Der größte Vorteil von E-Learning liegt schließlich in seiner Flexibilität. Und diese zeigt sich in mehreren Bereichen:

  • Lernen wird von überall aus möglich: Ob vor dem Rechner am Arbeitsplatz, zu Hause im Arbeitszimmer oder unterwegs auf Geschäftsreise – E-Learning funktioniert überall.
  • Lernen wird jederzeit möglich: Inhalte sind immer abrufbar und können dann konsumiert werden, wann es passt.
  • Mehr Menschen können durch E-Learning ausgebildet werden: Es werden weder große Seminarräume noch besonderes Equipment benötigt. Dadurch können viel mehr Menschen auf einmal E-Learning-Inhalte konsumieren.
  • Jede*r lernt in seinem eigenen Tempo und nach eigenem Bedarf: E-Learning-Inhalte können so langsam oder schnell wie gewünscht konsumiert und ggf. wiederholt werden. Dadurch wird der Lernerfolg einzelner Teilnehmer*innen erhöht und die Motivation gesteigert.
  • Gezieltes Lernen wird möglich: Es können genau die Inhalte einzelner Lektionen abgerufen werden, die für den jeweiligen Bereich der Teilnehmer*innen relevant sind. Dadurch wird Wissensüberschuss minimiert und zielgerichtetes Lernen möglich. Das minimiert sowohl Langeweile als auch Überforderung.
  • Inhalte sind stets anpassbar und verbesserungsfähig: E-Learning-Inhalte können immer wieder verbessert und angepasst werden. Dadurch bleiben sie aktuell.
  • Kosten für Weiterbildungen werden gesenkt: Mit E-Learning können Sie auf Seminarräume, Seminarleiter*innen, Essen und Trinken verzichten. Dadurch werden Kosten erheblich gesenkt. Auch muss nicht für jeden neuen Inhalt ein neuer Kurs erstellt werden. Oft reicht es auch, ein paar Anpassungen am bestehenden E-Learning-Inhalt vorzunehmen.

Haben Sie Fragen zur E-Learning Definition und ihrer Umsetzung?

Schreiben Sie uns gerne – wir beraten Sie bei kompetent, fair und kostenlos rund um das Thema E-Learning für Unternehmen. Als E-Learning-Agentur mit Spezialisierung auf Videoinhalte haben wir fundierte Erfahrung und konnten schon vielen renommierten Unternehmen dabei helfen, ihre Weiterbildungen zu digitalisieren, Mitarbeiter*innen zu motivieren und Budget zu sparen. Vereinbaren Sie noch heute Ihr unverbindliches Beratungsgespräch mit unseren E-Learning-Expert*innen – wir freuen uns darauf.

[1] https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19211/e-learning/

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